KISS / KIDD-Syndrom
oder besser:
Der Symptomenkomplex Schädelasymmetrien
KiSS-Syndrom
KiSS = Kopfgelenk- induzierte- Symmetrie- Störung
(engl.: kinematic imbalances due to suboccipital strain)
ist eine funktionelle Krankheit, also eine Steuerungsstörung oder Funktionsstörung im Säuglingsalter.
Folgende Symptome treten auf
- Schiefhals
- Überstreckung mit eine C Skoliose der Wirbelsäule
- Lageabhängige Schädelasymmetrie (Plagiocephalus)
- asymmetrische Benutzung der Extremitäten (Arme und Beine)
Grundsätzlich handelt es sich hier also um eine funktionelle Störung, die sich nicht von selbst auswächst. Besser sollte das Haltungsmuster als „Schmerzvermeidungshaltung“ und als „Schmerzverhalten“ interpretiert werden.
Mögliche Ursachen
- lange und erschwerte Geburten mit Saugglocken- und/ oder Zangenbenutzung
- Kaiserschnitte
- Schieflagen im Mutterleib
- Steißlage
- Beckenendlage
- Zwillingsgeburten
- Enge oder Zwangslagen im Mutterleib
- sehr schnelle Geburt
- Geburtsgewicht über 4000g
- genetische Disposition
Die noch zarten Kopfgelenke der Kinder werden beeinträchtigt in ihrer Stellung und es kommt zu Zwangshaltungen. Früher wurde dies Atlas-Blockierungs-Syndrom genannt, und erstmals 1953 von Dr. Gottfried Gutmann beschrieben. Etwa 8% der Bevölkerung dürften betroffen sein. Dr. Lutz Erik Koch sagt, dass von 10% Therapiebedürftigen tatsächlich weniger als ein Prozent behandelt werden.
Oft scheint diese Fehlstellung im Nackenbereich nach einiger Zeit ohne Behandlung verschwunden zu sein (spontan oder mit krankengymnastischer Behandlung). Die kleinen Patienten haben inzwischen gelernt, wie sie ihre Fehlstellung und oft auch ihre Schmerzen kompensieren können. Manche haben sich vielleicht besonders früh hochgezogen oder zu laufen begonnen, also wesentliche Entwicklungsschritte übersprungen.
KiDD - Kopfgelenk induzierte Dyspraxie und Dysgnosie
Kopfgelenk- induzierte- Dyspraxie / Dysgnosie = KiDD
Dysgnosie = Störung der Wahrnehmung
Dyspraxie = Unfähigkeit zur Ausführung erlernter Bewegungen trotz vorhandener Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeit - sprich Ungeschicklichkeit
Kurz auch „Kopfgelenk-induzierte-Dysfunktion“ genannt = KiD
Beim Symptomenkomplex Kopfgelenk induzierte Dyspraxie und Dysgnosie kann es sich um eine eine Folgeerscheinung eines KiSS-Syndroms, das im Säuglingsalter nicht behandelt wurde, handeln. Auch ohne Vorläufersyndrom ist eine Störung der Kopfgelenke (KiDD) beobachtet worden.
Folge eines nicht behandelten KiSS-Syndroms, also dem KiDD-Syndrom kann sein:
Kopfschmerzen/ Migräne
Haltungsschwächen/ -Störungen
Gang Auffälligkeiten
Schiefe Körperhaltung
Stolpern/ Stürzen
Koordinationsschwierigkeiten und motorische Defizite
Auffällige Grobmotorik --> Fahrradfahren, Balancieren
Auffällige Feinmotorik --> Schriftbild, Malen, Basteln, Knöpfe
Lern- und Konzentrationsstörungen in der Schule
Unruhe, Zappeligkeit
Hyperaktivität/ Träumer
gestörte soziale Integration
Sprachentwicklungsverzögerungen
Emotionsstörungen
Frustration--> Reizbarkeit--> Ungeduld--> Aggressivität
Schreib- und Leseschwierigkeiten
Ein- und Durschlafstörungen
Es kommt häufig aufgrund dieser Einschränkungen/ Defizite beim Kind/ Jugendlichen/ Erwachsenen zu Vermeidungsstrategien wie
Verweigern und Vermeiden (Prokratination) und anderen Verhaltensauffälligkeiten
Häufig werden die emotional/ sozialen Auffälligkeiten mit ADS/ ADHS verwechselt, da sich Wahrnehmungsdefizite und Probleme der Impulskontrolle ähneln.
Im Falle eines KIDD Syndroms handelt es sich aber um eine Anpassungsreaktion an physiologische Defizite.